Wir starten mit 100% Akku und ebenso viel Motivation. Der heutige Abschnitt führt uns gleich durch 3 Länder und 2 Grenzkontrollen: Albanien, Montenegro, Kroatien. In Albanien machen wir noch kurz Halt in Shkodra, oder wie man in Albanien sagt, Shkodër. Im Norden liegt sie, zwischen den Flüssen Drin, Buna und Kir und dem Skutarisee, eine der ältesten Städte Albaniens. Wir sind 120 km von Tirana entfernt und schon ganz nah an der Grenze zu Montenegro. Die 2400 Jahre alte Stadt ist aber auch das Zentrum des Katholizismus des Landes und die Einwohner der alten Stadt leben täglich dem Rest der Welt eindrucksvoll vor, dass ein friedliches und respektvolles Zusammenleben verschiedener Religionen möglich ist.
Weiter über die Grenze nach Montenegro, dem zweitjüngsten Land Europas (Montenegro erklärte erst 2006 seine Unabhängigkeit). Neben Finnland ist Montenegro eines der grünsten Länder Europas. Mehr als 40 % der Landesfläche ist mit Bäumen bewachsen, rund die Hälfte davon steht unter Naturschutz. Die Strecke ist landschaftlich wunderbar, aber fahrtechnisch herausfordernd, zwei Fahrspuren purer Luxus, das bessert sich aber zusehends.
Dann lassen wir Montenegro hinter uns und befinden uns unmittelbar an einer der schönsten Landesteile Kroatiens. Das „Herz der Adria“ beginnt für uns genau hier und reicht bis nördlich von Zadar. Gemeinsam mit Istrien und der Kvarner-Bucht, zählt die dalmatinische Küstenregion zu den schönsten Teilen der Adria. Man schlängelt sich auf kurvigen Straßen entlang der zerklüfteten und verkarsteten Küste, an der sich traumhafte Strände befinden, und wo versteckte Buchten mit kristallklarem Meer geradezu kitschig hervorlugen. Dazu noch die spektakuläre Inselwelt mit fast 1.000 verschiedenen Inseln, eine schöner als die andere. Wir fahren gedankenverloren durch diese schöne Landschaft, plötzlich geht uns in einem Fjord die Straße aus. Schon ist eine Fähre in Sicht, wir zahlen 5 Euro, bei der nächsten sind wir schon dabei.
Dann, nach einer Kurve dieser großartigen und erlebnisreichen Küstenstraße, der Blick auf Dubrovnik – vor uns liegt die berühmte Perle der Adria, die sogar auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe Stätten steht. Dieses Perlen-Adjektiv hatten wir schon auf der anderen Seite der Adria - in Vieste. Da entwickelt sich anscheinend eine Perlenkette der Touristiker. Dennoch: Die wohl bekannteste Stadt in Dalmatien ist definitiv Dubrovnik! Diese atemberaubende Küstenmetropole im Süden von Kroatiens begeistert mit ihrer Altstadt, einem Labyrinth aus Steingässchen, einer Stadtmauer, auf der man sogar Spaziergänge unternehmen kann. Das mittelalterliche Zentrum ist autofrei, wir wohnen in der Altstadt, Suchen, Schleppen und Schwitzen unvermeidbar. Das Positive gleich vorweg: Wir parken am Altstadtrand in einer Garage und laden dort unseren Akku auf, abgerechnet wird morgen mit dem Parkticket. Angekommen.
Ein Nachtrag zu Albanien: Die Dichte an Tankstellen sit hier so groß wie nirgendwo auf der Welt. Ein Drittel heißt Kastrati, ein Drittel heißt irgendwie anders und ein Drittel ist stillgelegt - Ruinen. Es war uns ein Bedürfnis, quasi als Sinnbild vor so eine Tankruine ein Elektro-Auto zu platzieren...
Was uns heute am Auto gefallen hat: Bei 33 Grad Außentemperatur ist es angenehm, wenn die Klimaanlage schon bei der Annäherung des Schlüssels in Gang gesetzt wird. Beim Einsteigen von einem kühlen Luftstrahl umfangen zu werden, fühlt sich wie eine Erlösung an…
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