Immer mehr Menschen sprechen mich darauf an, dass sie eigentlich schon ein E-Auto kaufen möchten, es aber als Neuwagen zu teuer ist. Die Antworten, die man darauf geben kann, sind: 1. Warten, bis die E-Autos billiger werden, das ist für die Umwelt die deutlich schlechteste Variante. Jedes E-Auto, das einen Verbrenner ersetzt, zählt im großen Kampf um das Erreichen der Klimaziele. Oder 2. Einen gebrauchten Stromer kaufen. Das kann durchaus sinnvoll sein, aus mehreren Gründen:
Geringerer Kaufpreis - im Vergleich zum Neupreis ist ein E-Auto oft zwischen 30 und 50 Prozent billiger und ausserdem umgeht man den hohen Wertverlust der ersten Jahre. Für den Umstieg sprechen auch die niedrigeren Betriebskosten - der Betrieb ist deutlich günstiger aufgrund der vielfältigen Lademöglichkeiten. Kann man den Akku zuhause laden, muss man nur mit den Haushalts-Stromkosten kalkulieren, hat man dazu noch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, wird Laden zum Nullsummenspiel. Dazu kommt: E-Autos haben weniger Verschleißteile als Verbrenner. Die Bremsen, der Auspuff, der Zahnriemen oder das Getriebe entfallen als typische Schwachstellen. Und letztlich zählt auch der positive Einfluss auf die Umwelt, da die Produktion bereits abgeschlossen ist und das Fahrzeug länger genutzt wird. Je nach Ladestrom kann die CO2-Bilanz schon ab etwa 20.000 km positiv sein.
Worauf sollte man achten beim Kauf:
Grundsätzlich gelten beim Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeuges zum Großteil die gleichen Regeln wie beim Kauf eines konventionellen Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor. Drei Aspekte sollte man beim (vor allem privaten) E-Auto-Kauf aber auf jeden Fall prüfen:
1. Die Reichweite und Lebensdauer der Batterie ist der größte Unsicherheitsfaktor. Lassen Sie unbedingt eine Zustandsdiagnose (SOH) des Akkus durchführen, bevor Sie das Auto kaufen. Sowohl ÖAMTC als auch ARBÖ bieten solche Tests an, naturgemäß sollte das angebotenen Auto schon über ein Zertifikat verfügen. Wenn nicht, verlangen sie dies vom Verkäufer.
2. Bremsen: Durch die Rekuperation werden mechanische Bremsen seltener genutzt. Das ist einerseits gut, weil sie viel länger halten, aber auch schneller korrodieren. Prüfen Sie die Bremsscheiben auf Rost. Leichter Rost ist normal, starker Rost ist ein Warnzeichen.
3. Ladebuchse: Da die Ladebuchse häufig genutzt wird, sollte diese auf Schäden oder Korrosion geprüft werden.
Welche Online-Plattformen gibt es?
Inzwischen gibt es schon ausreichend Gebrauchtwagen-Plattformen, über die man sein E-Traumauto finden kann. Natürlich bieten die Hersteller auf ihren Portalen gebrauchte E-Autos an, www.dasweltauto.at, um ein Beispiel zu nennen. Darüber hinaus hat in Österreich www.willhaben.at knapp die Nase vorn, obwohl es eigentlich kein reines Portal für Gebrauchtwagen ist. Auch www.autoscout24.at ist hier zu erwähnen.
Darüber hinaus gibt es auch brandneue Initiativen wie z.B FirstEV, ein Startup in Deutschland, das auch in Österreich und der Schweiz tätig ist. FirstEV.de ist mehr als ein Elektroauto-Marktplatz für Gebrauchtwagen, es bietet neben der transparenten Suchfunktion auch eine Fahrzeugdatenbank mit über 900 Elektroauto-Modellen und Informationen zu Elektrofahrzeugen bis ins 19. Jahrhundert, inklusive verfügbarer technischer Daten und Bilder. Ein Forum zum Austausch von Erfahrungen, ein EV-Ratgeber und ein Automagazin runden das Ganze ab. E-Auto-Suche ganzheitlich konzipiert. Bemerkenswert.
Kommentar schreiben