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Im Zweifelsfall immer für das Klima

Österreich ist in der Klimakrise angekommen, mit 3,1 Grad Celsius weist es eine fast doppelt so stark Erwärmung auf wie der Rest der Welt, das zeigt der zweite österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2), der am Dienstag präsentiert wurde. Düstere Aussichten werden hier gezeichnet: hitzebedingte Sterblichkeit, Ernteverluste durch Dürren, Schäden durch Hochwasser, vermehrte Starkregen-Katastrophen wie Muren oder ganze Berge, die ins Rutschen kommen. Dazu noch Milliarden für die Schadensbekämpfung und wirtschaftliche Einbrüche (z.B. ein endgültiges Aus für Schigebiete in niedrigen Lagen). Und alles, weil wir die CO2-Emissionen nicht im Griff haben und viel zu wenig zur Minimierung beitragen. Die Studie nennt Verkehr und Industrie als die „großen Emissionstreiber“ und vor allem die unzureichenden und zum Teil völlig falschen politischen Entscheidungen. Österreich gibt jährlich rund 1,8 Milliarden Euro für klimaschädliche Subventionen aus, vor allem im Verkehrssektor. Diese Subventionen, wie das Pendlerpauschale, das Dienstwagenprivileg und die Steuerbefreiung für Kerosin, fördern den Verbrauch fossiler Energieträger und stehen im krassen Widerspruch zu jeglicher Form von Klimaschutzzielen. Eine Reform dieser Subventionen würde von der Bevölkerung mehrheitlich unterstützt, da sie auch dringende Einsparungen für den Staatshaushalt ermöglicht. Warum also nicht ein klarer Schnitt?

 

Doch auch die Bürger:innen, wir alle müssen darüber nachdenken, dass wir mit jeder einzelnen Entscheidung etwas für oder gegen die Erwärmung tun können: E-Auto statt Verbrenner oder Hybrid, bewusster Umgang mit Energie und Ressourcen, Wärmepumpe statt Öl- oder Gasheizung, PV-Anlagen installieren, wo es möglich ist, und immer wieder: bewusster Konsum. Heisst das Verzicht? Mitnichten! Unsere Lebensqualität kann dadurch nur steigen. Und für die Wirtschaft entstehen neue Chancen. Die steigende Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen generiert neue Märkte und Geschäftsmöglichkeiten. Der Klimawandel fördert Innovationen und die Entwicklung neuer Technologien, die sowohl zur Emissionsreduzierung als auch zur Anpassung an die veränderten Umweltbedingungen beitragen. Das schafft Wettbewerbsvorteile für Unternehmen, die frühzeitig in diese Technologien investieren. Die Aufgabe der Politik wäre, genau das zu erkennen und zu fördern. Und wir sollten tagtäglich die richtigen Entscheidungen treffen. In großen und in kleinen Dingen. Im Zweifelsfall immer für das Klima.

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