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Der 15. Tag

Der Tag beginnt versöhnlich. Nach unserer Ladeschlappe im Parkhaus Austerlitz in Straßburg stoßen wir heute schon bei der Abfahrt gleich in Kehl auf eine 300 kW Ladesäule, die uns den Akku nicht nur in unglaublicher Geschwindigkeit füllt, sondern außerdem noch mit 100% Ökostrom betrieben wird. Die Ladezeit verbringen wir in einem naheliegenden Park und geben die letzten Interviews für die TV-Produktion. Dabei wird uns schmerzlich bewusst, dass die Heimfahrt auch der Abschied von einem inzwischen gut zusammengespielten Team ist. Wir haben uns nicht nur aneinander gewöhnt, nein, unser Filmteam ist uns sehr ans Herz gewachsen. Ja, es stimmt, manchmal haben sie uns ganz schön gequält und uns so genervt, wie wir sie genervt haben. Aber wir hatten immer einen großen Spaß an dem, was wir da gemeinsam produziert haben und unser Respekt vor dem, was von dem engagierten jungen Team geleistet wurde, ist Tag für Tag gewachsen. Wir blicken auf eine schöne, anstrengende und erlebnisreiche Zeit zurück.

 

Bei der Heimfahrt sinnieren wir über das Erlebte, über geglückte und verunglückte Ladesituationen, über die Aufmerksamkeit, die uns unser ID.Buzz beschert hat, die Sympathie, die wir spüren durften, und wir fragen uns, ob wir uns noch eine andere Mobilitäts- und Antriebsform als die elektrische vorstellen können. Die Antwort ist: NEIN. Wenn ich diese unsere Reise in zwei Worte kleiden müsste, wären das: SINN und SINNLICHKEIT. Die Sinnlichkeit des Erlebens, der Schönheit der Landschaft, der Begegnungen mit Menschen, der Auseinandersetzung mit anderen Lebenskulturen. Der Sinn zeigt sich einerseits in unserer Mobilitätsform und der Tatsache, lokal emissionsfrei zu reisen. Wir haben uns ausgerechnet, dass wir mit unserer Photovoltaikanlage zuhause im Monat August so viel Überschuss-Strom erzeugt und ins Netz eingespeist haben, wie wir auf dieser Reise verbraucht haben. Andererseits haben wir auf dieser Reise Menschen kennengelernt, die uns ihren Sinn gezeigt und vermittelt haben, die Strandreiniger und Müllsammler der Jurassic Coast, die jungen Unternehmer:innen in Rennes, die sich der biologischen Nahrungsproduktion verschrieben haben oder die "Les Glaneurs Rennais", die alle am Markt übrig gebliebenen Produkte sammeln und kostenlos an jene verteilen, die sie dringend brauchen. Und letztlich auch Jaques Rocher, der in La Gacilly ein kulturelles Highlight finanziert, das sich vornehmlich der Nachhaltigkeit verschrieben hat.

 

Wir freuen und jetzt auf das Heimkommen und unsere Lieben, auf das Nachfühlen des Erlebten und - wenn wir wieder Kräfte gesammelt haben - auf die Planung der nächsten elektrischen Reise...

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Weinboxer (Donnerstag, 15 September 2022 22:47)

    So schön, dass wir euch begleiten durften.
    Wir freuen uns auf euch und eure Geschichten.
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