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Der 11. Tag

Wassersport? Nein danke. Obwohl wir zwei Stand Up Paddel Boards (von Eingeweihten kurz SUPs genannt) im Auto haben und obwohl Verena das eigentlich für ihr Leben gerne macht, verzichten wir. Grund dafür sind die drei W: Wind, Wassertemperatur und Wetterbericht. Letzterer sagt an Vormittag Regenschauer an. Aufs Wasser wollen wir aber doch, und da wir direkt in der Marina wohnen, besuchen wir den Bootsverleiher und fragen nach einem elektrisch betriebenen Motorboot. Ist ja Standard auf Österreichs Seen, warum also nicht im Golfe de Morbihan. Der Bootsverleiher will davon nichts wissen und verweist auf eben die drei W, dafür braucht es schon einen richtigen Motor. Den bekommen wir dann auch, vorne dran ist ein gelbes Boot. Nach einer kurzen Einweisung verlassen wir den Hafen und schippern in die Richtung der vorgelagerten Inseln. Wir machen ein paar Manöver, die von Christians Drohne begleitet werden und nehmen dann die ganze Film-Crew mit an Bord. Bald kennen wir uns nicht mehr aus, so verbringen wir die Zeit am Wasser mit Suchen und Orientieren und sind froh, vor einem kurzen starken Regenguss wieder sicher im Hafen zu sein. Auf dem Weg auf dem Steg zum Hotel entdecken wir: Eine Ladesäule und zwei elektrisch betriebene Motorboote! Es gibt sie! Von einem anderen Verleiher. Für das nächste Mal wissen wir das. Wir müssen hartnäckig auf E-Mobilität bestehen, auch am Wasser.

 

Zum Trost fahren wir nach La Trinité-sur-Mer und essen *Moules frites und einen köstlichen Salat, dazu eine Flasche Cidre. Nach einem kurzen Mittagsschlaf im ID.Buzz begeben wir uns nach Carnac. In keinem anderen Gebiet Frankreichs gibt es mehr Menhire, unterschiedlichste Steinsäulen, meistens in Reih und Glied aufgestellt. Zu tausenden stehen diese steinernen Zeugen der keltischen Zeit in der Landschaft. Bis heute wird über ihre Bedeutung spekuliert. Die bretonischen Legenden sind vielfältig, erwähnt seien hier nur Artus und seine Tafelrunde und damit verknüpft die Liebesgeschichte von Merlin dem Zauberer und Viviane, der "Herrin vom See". Es wirkt befremdlich und faszinierend, man wandert ganze Felder von Menhiren entlang, weit über 3000 sollen es sein in Carnac.

 

Wie immer klingt der Tag kulinarisch aus, diesmal sogar mit Livemusik im Restaurant-eigenen Pub in Arradon. Zwei Musiker spielen Queen-Covers. Der Mond scheint wie verrückt. Wir fahren trotzdem bald ins Hotel und schließen unseren ID.Buzz an eine 18 kW Ladesäule direkt neben dem Hotel an, morgen starten wir mit 100% Energie nach Rennes...

 

 

 

*Moules frites – Miesmuscheln mit Pommes – sind zwar kein typisches Gericht der Bretagne, stehen aber so gut wie auf jeder Speisekarte auf der größten Halbinsel Frankreichs. Das Gericht stammt ursprünglich aus Belgien, hat aber seinen Weg nach Frankreich gefunden und ist vor allem im Norden sehr beliebt. Das liegt an dem großen Vorkommen an Fisch, Meeresfrüchten und Muscheln. Was in der Bretagne auf dem Tisch landet, ist garantiert fangfrisch. Die frischen Miesmuscheln werden meistens in einem Weißweinsud mit Kräutern zubereitet und gerne mit Sahne verfeinert, manchmal kommen auch ausgefallenere Zutaten wie Curry ins Spiel.

 

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