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Der 6. Tag: Na ja...

Ein Pessimist würde sagen: "Ich hab`s Euch ja gesagt". Ein Optimist: "Es kann nur besser werden". Das wollen wir hoffen, denn der 6. Tag war einer zum vergessen. Da aber Vergessen nicht hilft und dadurch nichts besser wird, hier unsere Erlebnisse.

 

Nachdem sich gestern das Blatt noch zum Guten gewendet hatte und wir von der 220er-Steckdose zu der einzigen öffentlichen Ladesäule in Correns gewechselt hatten (nicht schlecht für eine 600-Seelen-Gemeinde, noch dazu sehr unkompliziert mit Kreditkartenzahlung ohne Registrierung), begann der Tag mit vollen Batterien. Also auf nach Saintes-Maries-de-la-Mer in der Camargue. Mit großer Erwartungshaltung, war ich doch schon 1974 mal dort.

 

Aber wo und was ist das eigentlich? Die Rhône teilt sich nördlich von Arles, die kleine Rhône fließt bei Saintes-Maries-de-la-Mer ins Meer. Diese Petit Rhône ist die administrative Grenze zwischen den Regionen Provence-Alpes-Côte d’Azur und Languedoc-Roussillon sowie den Departements Bouches-du-Rhône und Gard, dazwischen liegt das Rhone-Delta. Die gesamte Camargue ist seit 1970 Landschaftsschutzgebiet und ist 13.117 ha groß. Hier leben die wohl bekanntesten Bewohner der Camargue, der große Flamingo und die weißen Pferde. Letztere gehören zu einer der letzten wild lebenden Rassen des Hauspferds.

 

Der Ort Saintes-Maries-de-la-Mer gilt als heimliche Hauptstadt der Camargue. Saintes-Maries ist nämlich ein internationaler Wallfahrtsort, zu dem jedes Jahr Tausende von Menschen pilgern. Ende Mai treffen sich hier Angehörige der Roma, Manouches, Sinti und Jenischen, um ihrer Patronin, der Schwarzen Sara, zu huldigen. Wir könnten jetzt noch etwas von den heiligen drei Marien erzählen, aber eigentlich gehts ja um´s elektrische Reisen.

 

Saintes-Maries-de-la-Mer verfügt über einen Parkplatz mit 4 Ladepunkten. Super, dachten wir. Während des Sightseeings wieder vollladen mit 22 kWh. Leider stellten wir fest, das der Ladevorgang nach 10 Minuten abgebrochen wurde. Ich eilte zurück zum ID.4 und wechselte die Ladesäule. Ohne Erfolg - wieder dasselbe. Abbruch. Also fuhren wir weiter nach Beaucaire in der Nähe von Arles. Es lockte ein ausgezeichnetes Restaurant für´s Abendessen und eine 50 kWh Schnelladesäule. Zu früh gefreut. Mit keiner Karte und keiner Registrierung brachten wir das Ding dazu, uns dringend benötigten Strom zu spenden. Ein paar Kilometer weiter ein ähnliches Erlebnis. Und noch so eines. Am Ende des Tages fanden wir eine 18 kWh Ladesäule in Bellegarde. Das ausgezeichnete Restaurant hatten wir schon gegen ein Dorffest ebendort getauscht. Mit knappen 100 km mehr fuhren wir in unser Hotel, wo wir nun beide mit Laptop im Bett sitzen, um zu berichten. Aber: "Es kann ja nur besser werden"....

(Leo)

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Elisabeth M. (Sonntag, 05 September 2021 00:25)

    Ich habe euren Bericht schon vermisst und befürchtet, ihr habt euch aus Verzweiflung in den nächsten Zug gesetzt oder in ein Hausboot. Aber nun doch die erlösenden Zeilen, wenn auch nicht so ganz hoffnungsfroh und freudig ob des Tagesablaufs. Aber wie gesagt - es kann ja nur besser werden. Das wünsche ich euch von Herzen! Bin schon gespannt auf weitere Abenteuer, hoffentlich erfreuliche! Je vous souhaite assez d'electricité! �⚡